Temperatur als Einflussfaktor auf die Lagergeometrie
Wälzlager aus Standardstahl sind für Betriebstemperaturen bis etwa 120 °C, kurzfristig bis 150 °C, ausgelegt.
Werden diese Werte überschritten, führen innere Spannungen und Gefügeumwandlungen im Material zu bleibenden Massänderungen.
Dies kann die Lagerluft, das Lagerspiel und letztlich die Funktion des gesamten Systems beeinträchtigen.
Stabilisierung durch gezielte Wärmebehandlung
Um Form- und Massänderungen unter hohen Temperaturen zu vermeiden, werden Lager gezielt massstabilisiert.
Dabei erfolgt ein Anlassen bei höheren Temperaturen, wodurch innere Spannungen abgebaut und Gefügeveränderungen kontrolliert vorweggenommen werden.
Diese Behandlung reduziert die Härte geringfügig, gewährleistet jedoch eine dauerhafte Formstabilität und Massgenauigkeit auch bei anhaltend hohen Betriebstemperaturen.

Klassifizierung und Kennzeichnung
Massstabilisierte Lager werden über Nachsetzzeichen mit dem Buchstaben S und einer Ziffer (z. B. S0, S1, S2) gekennzeichnet.
Die Ziffer beschreibt die maximal zulässige Einsatztemperatur, für die das Lager seine geometrische Stabilität beibehält.
Saurer Kugellager definiert diese Klassifizierung nach internationalen Normen und stellt damit sicher, dass jede Lagerausführung exakt auf ihre thermische Belastung abgestimmt ist.
where precision moves.