Einfluss der Schiefstellung auf die Lagerfunktion
In der Praxis lassen sich Wellen- und Gehäuseachsen selten exakt fluchten. Schon geringfügige Winkelabweichungen führen zu ungleichmässiger Belastung der Wälzkörper und Laufbahnen.
Diese Schiefstellung verändert die Druckverteilung im Lager und wirkt sich direkt auf Reibung, Laufverhalten und Lebensdauer aus.
Je nach Lagerbauart kann eine Schiefstellung zu erhöhtem Verschleiss, Laufgeräuschen oder Erwärmung führen und damit die Betriebssicherheit beeinträchtigen.
Zulässige Werte und Einflussgrössen
Die Toleranzgrenzen für Schiefstellungen hängen von der Lagergeometrie, der Belastung und der Drehzahl ab.
Rillenkugellager erlauben je nach Reihe und Belastungsverhältnis zwischen etwa 0,1° und 0,3°, während Zylinderrollenlager meist nur wenige Winkelminuten ausgleichen können.
Pendelrollenlager besitzen durch ihre kugelige Laufbahn den grössten Ausgleichsbereich mit bis zu 2,5°, während Axiallager und Präzisionslager generell keine Schiefstellungen zulassen.
Bei Anwendungen mit wechselnder Belastung oder hohen Temperaturen sollten konstruktive Kompensationen (etwa durch Pendellager oder flexible Auflagerungen) eingeplant werden, um Lastspitzen und frühzeitigen Verschleiss zu vermeiden.

Bedeutung für Konstruktion und Betriebssicherheit
Die Einhaltung definierter Schiefstellungstoleranzen ist entscheidend, um die geplante Lebensdauer und den Wirkungsgrad der Lagerung zu erreichen.
Bereits geringe Abweichungen können die Lagerluft und den Schmierfilm beeinflussen, was zu erhöhter Beanspruchung einzelner Laufbahnbereiche führt. SKA® empfiehlt daher, bei der Auslegung nicht nur die maximal zulässigen Winkelwerte, sondern auch die realen Einbau- und Betriebsbedingungen zu berücksichtigen. So lassen sich stabile, langlebige Lagerkonzepte realisieren, die auch unter praxisnahen Bedingungen konstant präzise arbeiten.
where precision moves.